DFG-Förderung für Professor Jürgen Rödel

02.09.2019

Materialwissenschaftler der TU Darmstadt wollen den Werkstoff Keramik neu erfinden. Dazu greifen sie in dessen atomare Struktur ein. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert dies im Rahmen eines hochdotierten Reinhart Koselleck-Projekts.

Prof. Jürgen Rödel

Bei Keramik denkt man an Geschirr oder scharfe Messer. Aus dem harten wie spröden Material lasse sich aber noch viel mehr herausholen als die schon bekannte riesige Auswahl etwa an Sensoren oder Kondensatoren, findet Professor Jürgen Rödel vom Fachgebiet für Nichtmetallisch-Anorganische Werkstoffe der TU Darmstadt.

Er sucht nach neuen Anwendungen der aus vielen winzigen Kristallen bestehenden Materialien (Polykristalle). Rödels Ansatz scheint zunächst paradox. Der Materialforscher will Keramiken verbessern, indem er ihren atomaren Aufbau stört. „Allerdings wollen wir das kontrolliert tun“, sagt er. Sein Team konzentriert sich auf eine Art von Kristall defekten, deren Herstellung für Metalle zwar trivial, für harte Keramiken bislang aber kaum denkbar schien.