Forscher nutzen Maschinenelemente als Sensoren

02.08.2019

Tobias Schirra, der auf Produktentwicklung und Maschinenelemente spezialisiert ist, hat zusammen mit seinem Fachbereichskollegen Georg Martin eineinhalb Jahre an einer Weiterentwicklung geforscht. Aus einem Standard-Wälzlager haben sie ein Sensorlager gemacht, mit dem sich unter anderem Lasten und Schmierfilmdicke messen lassen. Die Neuentwicklung soll helfen, „den Zeitpunkt der nächsten Wartung abzuschätzen oder wann das Bauteil ausgetauscht werden muss“, berichtet Schirra. Die Lebensdauer lässt sich so besser vorhersagen, Betriebsabläufe reibungsloser gestalten.

Tobias Schirra (l.) & Georg Martin (r.).

Eingebaut haben die TU-Forscher dabei keine zusätzlichen Messfühler, sondern sie verwenden die elektrischen Eigenschaften des Wälzlagers selbst als Sensor. „Wir halten quasi eine Art Spannungsmessgerät an die Lagerringe“, erklärt Tobias Schirra vereinfacht das Prinzip. Der Vorteil der TU-Technologie: „Andere, mit extra Sensoren ausgestattete Lager auf dem Markt benötigen mehr Platz. Unsere Entwicklung verbraucht dagegen nicht mehr Platz als ein herkömmliches Lager“, betont er.

Bei der Hannover Messe stellten die TU-Forscher ihre Technologie vor und knüpften Kontakte zu Unternehmen. Erste Reaktionen, berichten Schirra und Martin, waren bereits ermutigend. „Dank der Unterstützung des Pioneer Fund können wir uns jetzt auf die weitere Entwicklungsarbeit konzentrieren“, sagen sie. Die Förderung sichert eine Vollzeitstelle für die nächsten eineinhalb Jahre.