Das Projekt „FOXON“ von Dr. Leopoldo Molina-Luna wird mit einem ERC Starting Grant über 1,8 Mio. Euro gefördert

2018/03/02

Wir freuen uns und gratulieren Dr. Leopoldo Molina-Luna aus der Gruppe Geomaterialwissenschaft (Angewandte Mineralogie) von Prof. Kleebe zur Förderung durch den Europäischen Forschungsrat (ERC).

Dr. Leopoldo Molina-Luna

Drei Forschungsprojekte an der TU Darmstadt werden vom Europäischen Forschungsrat (ERC) als exzellente und innovative Grundlagen- und Pionierforschung mit ERC Starting Grants gefördert. Insgesamt fließen rund 5,2 Millionen Euro an drei Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.

Das Projekt „FOXON“ von Dr. Leopoldo Molina-Luna beschäftigt sich mit der Transmissionselektronenmikroskopie (TEM). Diese hat in den letzten zwanzig Jahren einen rasanten Fortschritt gemacht. Aberrationskorrektoren, die auf Forschungen des früheren Darmstädter Physikprofessors Harald Rose zurückgehen, drückten die räumliche Auflösung bis auf 50 Pikometer (pm). Elektronenkanonen mit hoher Helligkeit, verbesserte Energieauflösung des Elektronenenergieverlustes (EEL) und hocheffiziente energiedispersive Röntgendetektoren ermöglichen die 2D-Abbildung von Zusammensetzungen und chemischen Bindungsinformationen. „FOXON“ führt diese Entwicklungen fort.

Ziel ist die Anwendung einer operando TEM-Methode, um die Korrelation von elektrischem Verhalten, Struktur und chemischer Zusammensetzung von oxidbasierten Funktionsmaterialien simultan unter einem angelegten elektrischen Feld zu untersuchen. Pixel- und ultraschnelle Elektronen-Detektoren ermöglichen dabei die Erfassung eines Beugungsmusters für jeden Abtastpunkt und den Zugriff auf Informationen, die weit über die Möglichkeiten der Standard-STEM-Detektoren hinausgehen. Ständig steigende Rechenleistung und die Entwicklung von Werkzeugen zur effizienten Simulation von TEM-Experimenten sowie die ab-initio-Berechnung von Materialeigenschaften verbessern die Modellierung und Interpretation von TEM-Daten. Der nächste Schritt besteht darin, Reize wie elektrische Spannung und Temperatur in-situ auf ein funktionales Gerät anzuwenden und strukturelle und chemische Veränderungen mit höchstmöglicher Auflösung zu beobachten.